Nehmen wir Abschied von einer Generation, die nicht mehr liest und schreibt? Keinesfalls, es besteht Hoffnung: Beim Schreibwettbewerb stellten Kreative auch in diesem Jahr wieder ihre Leidenschaft für Geschichten und das Schreiben unter Beweis.
Beim diesjährigen Schreibwettbewerb hatten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Dr. Buhmann Schule sowie Studierenden der Dr. Buhmann Akademie die Wahl zwischen den Themen „Abschied“ und „Hoffnung“. Es entstanden 12 Kurzgeschichten und damit 12 individuelle Interpretationen der beiden Mottos. Und jede einzelne Geschichte überzeugte auf ihre Art und Weise, sodass es der Jury nicht leichtfiel, die drei Teilnehmenden zu bestimmen, die am Ende für ihre Kreativität ausgezeichnet wurden.
Die Jury setzte sich zusammen aus der Deutschlehrerin Lena Romahn, der ehemaligen Lehrerin und Mitinitiatorin des Schreibwettbewerbs Dr. Marianne Wurth, Karl-Ludwig Baader, ehemaliger Kulturredakteur der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, und Schulleiterin Christina Gallus. Sie war es auch, die die Teilnehmenden, die sich am Mittwoch in der weihnachtlich dekorierten Cafeteria bei Lebkuchen, Kaffee und heißer Schokolade zur Siegerehrung trafen, begrüßte. Gallus lobte das Engagement, dass die Schülerinnen und Schüler bzw. Studierenden in Zeiten von KI in eigens geschriebene Worte investierten. Und die Schulleiterin ermutigte die Anwesenden, weiter ihrer Leidenschaft – also dem Lesen und Schreiben von Geschichten – nachzugehen. Gleichzeitig betonte sie, wie schwer der Jury auch in diesem Jahr die Entscheidung für die drei Siegergeschichten gefallen sei. Diese Entscheidung sei immer subjektiv, betonte Gallus.
Am Ende wurden die Geschichten von Konrad Kuznik (Dritter Platz, „Verpasste Chance“) und Katharina Meine (Zweiter Platz, „Bitte. Verlass mich nicht“) mit einem Geldpreis dotiert. Den erhielt auch die Siegerin des diesjährigen Schreibwettbewerbs: Laura Estelle Schulte überzeugte die Jury mit ihrer Geschichte „Hoffnung, ein mieser Verräter?“ und sicherte sich damit den ersten Platz.
Die Geschichten der drei prämierten Teilnehmenden stehen unten zum Nachlesen bereit.
Erster Platz
Hoffnung, ein mieser Verräter?
Von Laura Estelle SchulteAlles passiert aus einem Grund.
Aber was, wenn dieser Grund mir nicht gefällt?
Was, wenn der Herzschmerz und die Leere, die nach mir greift, mich in Angst hüllt? Dieser Grund wuchs zu einem unüberwindbaren Felsen, einer Last, die ich nicht tragen kann. Weder mit der besten Ausrüstung, noch mit Freunden oder Familie.
Dieser elende Fels.
„Alles wird gut am Ende.“
Wer auch immer das gesagt hat, hat noch nie so tief gefühlt wie ich.
Mein eigenes Mitleid schmeckt wie eine bittere Pille, die ich schlucken muss, ohne sie verdauen zu können.
Die Worte sickern in meine Knochen, doch sie hallen hohl wider. „Geliebt habe ich dich nie. Ich hatte Mitleid.“
Mitleid – ein Wort, das Nähe vermitteln sollte, das Trost spenden sollte. Doch er hat es benutzt, um zu zerstören, um mich zu zerstören.
Mit jedem Atemzug wird die Last des Felsens erdrückender.
Es ist nicht nur die Trennung, die mich quält, sondern die Enttäuschung, der Verlust, das missbrauchte Vertrauen.
Wer auch immer gesagt hat, dass die Zeit alle Wunden heilt, hat nie in den Abgrund geschaut, in dem ich liege.
Alles ist grau geworden, kalt, bedeutungslos.
Immer wieder ertönt der Refrain des alten Songs Love is a Battlefield in meinem Kopf. Auf der Heimfahrt nach der Trennung lief dieser Song in Endlosschleife.
Er war nicht nur eine Melodie – er war mein Mantra in diesem emotionalen Krieg.
Liebe ist ein Schlachtfeld. Amen, Schwester.
Ich muss hier raus, frische Luft schnappen, einen klaren Kopf bekommen – irgendwas muss doch helfen.
Ich trete vor die Tür. Die eisige Luft beißt mir ins Gesicht, und für einen Moment lenkt dieser Schmerz mich von dem ab, was in mir tobt.
Ein Blick nach oben – die Sterne, prachtvoll, strahlend, wunderschön.
Ist das Leben wirklich nur dazu da, Schmerz zu fühlen? Warum verblassen gute Momente so schnell, während der Schmerz sich ewig hält?
Ich starre weiter in den Himmel, und da – eine Sternschnuppe durchbricht die Dunkelheit.
Heißt das, ich habe jetzt einen Wunsch frei?
Ich schließe die Augen.
Was wünsche ich mir eigentlich?
Eine neue Liebe? Um wieder belogen und betrogen zu werden? Ein neues Auto? Ja, die C-Klasse hat schon ihren Reiz…
Doch jeder dieser Wünsche fühlt sich leer an. Nichts davon gibt mir das Gefühl, dass es wirklich zählt.
Tief in mir – was wünschst du dir?
Hoffnung.
Ja, ich wünsche mir Hoffnung.
Hoffnung auf ein geheiltes Herz, Hoffnung auf ein Leben ohne Schmerz, Hoffnung auf mehr Vertrauen, Hoffnung auf die Liebe ohne Grauen. Liebe Sternschnuppe, das wünsche ich mir.
Ein Leben voller Zuversicht und ein paar Funken Hoffnung in mir.
Die Sternschnuppe ist längst verschwunden, und ob mein Wunsch jemals erfüllt wird, kann mir niemand sagen.
Außer ich selbst. Nur ich allein.
Der Fels mag immer noch da sein, doch seine Macht über mich schwindet. Der Schmerz ist noch nicht fort, aber ich werde ihn nicht für immer ertragen müssen. Und die Hoffnung, dass ich eines Tages sagen kann: „Ich habe es geschafft. Ich lebe, liebe und lache wieder“, macht diesen Felsen ein wenig kleiner.
Vielleicht wird es nicht morgen so weit sein, vielleicht nicht nächste Woche. Aber der Tag wird kommen, und bis dahin werde ich das Beste aus jedem Moment machen.
In mir erwacht eine leise Zuversicht. Vielleicht webt die Zeit doch ihre Heilung durch alle Wunden – selbst durch meine.
Hier wird die Siegergeschichte der Gewinnerin Laura Estelle Schulte vorgelesen:
Zweiter Platz
Bitte. Verlass mich nicht
Von Katharina MeineAbschied… wie für mich gemacht. Habe ich doch schon unzählige Male daran gedacht. Gedanken, die kommen und gehen. Ein schwieriges Thema eigentlich, schmerzhaft, traurig. Und dennoch… darüber zu schreiben fällt mir leicht. Wie oft habe ich nachts wach gelegen, gequält von meinen Gedanken. Es kommt aus dem Nichts. Ganz plötzlich, ohne Vorwarnung. Plötzlich, da ist es einfach da. Woher die Gedanken kommen, weiß ich selber nicht. Und mit ihnen kommen die Zweifel. Die Angst. Die Schuldgefühle. Mir geht es doch gut. Sollte ich nicht eigentlich glücklich sein, schätzen, was ich habe? Niemand möchte doch an Abschied denken. Ich sollte meine Gedanken in eine positive Richtung lenken, an schönen Erinnerungen festhalten. Lächeln…
Ich bin allein. Der weiße Flur mit seinen grellen Lichtern erscheint mir endlos. Ich sitze auf einem Stuhl neben einer Tür. Warte. Auf ein Zeichen, eine Nachricht. Bitte verlass mich nicht. Meine Gedanken kreisen. Der Schrecken der vergangenen Stunden sitzt tief. Immer und immer wieder spielt sich die Szene vor meinen inneren Augen ab. Wie ich den Anruf erhalte. Wie ich ohnmächtig vor Angst ins Auto steige, losfahre. Mein erstickter Schrei der Verzweiflung, als ich ankomme. Die Bilder, die ich nun nicht mehr vergessen kann, das erste Mal sehe… Und realisiere, was gerade passiert ist. Bitte, bitte verlass mich nicht. Die Tür öffnet sich, die Ärztin kommt auf mich zu. Was sie sagt, nehme ich nur dumpf wahr. Es muss wohl nicht allzu schlimm gewesen sein, denn als nächstes finde ich mich im Zimmer hinter der Tür wieder. Langsam nähere ich mich dem Bett, Tränen steigen mir in die Augen. Als ich seine warme Hand in meine nehme, spüre ich wieder diese Verzweiflung. Bitte verlass mich nicht.
Die Umgebung ändert sich, schlagartig. Ich stehe vor einer Wohnung. Bei dem Gedanken, was ich drinnen vorfinden werde, verdreht sich mir der Magen. Meine Hände zittern, mein Herz pocht wie wild. Als ich das Wohnzimmer betrete, verliere ich mit einem Mal die Fassung. Mein Herz wird schwer. Wie Blei. Bitte verlass mich nicht. Die abgemagerte Person vor mir guckt mich mit starrem Blick an. Sie sieht alt und klein aus, wie sie da auf dem Sofa sitzt. Nichts an ihrem Erscheinen lässt mich an die Person erinnern, die sie mal war. Nichts an ihr lässt mich an all die Jahre zurückerinnern, in denen sie sich täglich so liebevoll um mich gekümmert hat. Es bricht mir das Herz, sie so zu sehen. So verzweifelt, in ihrer abgenutzten Kleidung. Ihr leerer Blick spricht Bände. Teilt mir mit, was ich eigentlich nicht wahrhaben will. Bitte verlass mich nicht.
Erneut verschwimmt alles, das Umfeld ändert sich und eine weitere Szene materialisiert sich vor meinen Augen. Es klingelt an unserer Haustür. Ich höre tiefe Stimmen, die hoffnungsvollen Fragen meiner Eltern. Nervös eile ich die Treppe hinunter, folge dem Gespann ins Wohnzimmer. Ich sehe in die besorgten Gesichter meiner Eltern, blass und angespannt. Plötzlich weiß ich nicht mehr, was ich machen soll. Wie angewurzelt bleibe ich stehen, zwischen meinen Eltern und den beiden Männern. Die Polizisten schauen sich betreten an, ich ahne Schlimmes. Mit schwerer Stimme richten sie sich an meine Eltern: „Wir konnten sie nicht auffinden. Ihre Tochter bleibt weiterhin spurlos verschwunden.“ Die Worte hallen in meinen Gedanken nach. Sie ist weg. Für immer. Ich falle. Bitte verlass mich nicht…
„Langsam, ganz langsam drehe ich mich auf die Seite, verberge das Gesicht in meinem Kissen. Die Tränen laufen über meine Wangen, ich kann sie nicht stoppen. Eigentlich will ich sie auch gar nicht stoppen. Das ist doch verrückt, was ist nur los mit mir? Warum hören diese Gedanken nicht auf? Kommen immer und immer wieder? Ich fühle den Schmerz, spüre ihm nach. Verfolge, wie er durch jede Zelle meines Körpers strömt, sich über meine Adern ausbreitet. Und obwohl ich in tiefer Trauer versinke, fühlt sich diese Ohnmacht erlösend an. Frei. Wie kann das sein? Das ist doch nicht richtig so. Und dennoch, ich spüre den Kummer wie eine warme, weiche Decke, deren Gewicht mich besänftigt. Ich finde Ruhe. Ruhe und Geborgenheit. Vielleicht brauche ich gerade genau das. Mein Puls beruhigt sich, mein Atem wird langsamer. Ein… Aus… Ein… Aus… Ein… Ich habe Menschen um mich, die ich liebe. Menschen, die ich nicht verlieren möchte. Ich werde geliebt. Eingehüllt in meinen weichen, warmen Kokon aus tiefer Ergriffenheit schließe ich die Augen. Wie schön, denke ich, als mich eine Woge der Müdigkeit überwältigt und in den Schlaf entlässt. Ich lächele…“
Dritter Platz
Verpasste Chance
Von Konrad KuznikDie herbstliche Brise, die Daniel beim Verlassen des Hauses entgegenkam, verpasste ihm eine Gänsehaut. Genau dieses Wetter muss der Grund dafür sein, dass sein kleiner Bruder krank geworden ist und nun vom Basketballtraining frühzeitig abgeholt werden muss. Beim Betreten des Autos verspürt er einen Hauch von Nostalgie. Früher hatte Daniel seinen Bruder jedes Mal zum Training gefahren, doch seitdem er ein wenig älter ist, ist es seinem Bruder Gabriel peinlich, sich kutschieren zu lassen, und er fährt lieber mit seinen Freunden mit dem Bus zum Training. Daniel ist für seinen Bruder eine Art Ersatzvater, nachdem ihr Vater sie verlassen hatte, als sie noch kleine Kinder waren. Während Daniel geplagt wird von dem Bild seines Vaters, dessen Gesicht mit jedem Tag blasser wird, kann sich Gabriel kaum noch an ihn erinnern. Ihre Mutter hat der Vorfall wohl am schlimmsten mitgenommen, an jenem Tag starb ein Teil von ihr mit. Seither bemüht sich Daniel, seiner Mutter unter die Arme zu greifen und hat sogar seinen Traum eines Auslandsstudiums verworfen, um für seine Familie da zu sein.
Das Basketballtraining seines kleinen Bruders findet in der Sporthalle seiner alten Schule statt, in der Gabriel seit letztem Sommer die 10. Klasse besucht. Mit Händen in den Jackentaschen und einer roten Nase wartet er nur noch darauf, abgeholt zu werden. „Du siehst echt mies aus!“, sagt Daniel, als er die Beifahrertür öffnet. „Hast du mal in den Spiegel geguckt?“, erwidert Gabriel mit einem scherzhaften Unterton und fängt an zu lachen. Beim Lachen beginnt er plötzlich stark zu husten und hat Schmerzen, die er vor seinem Bruder verheimlicht. „Alles klar?“ – „Fahr einfach nach Hause, mir geht’s echt beschissen“, sagt Gabriel melancholisch und blickt aus dem Fenster, aus dem nichts außer dem Nachthimmel zu erkennen ist. „Wenn du die Kraft hast, hier draußen zu warten, hättest du auch den Bus nehmen können. Du weißt doch, ich muss morgen früh zur Uni“, kommt genervt aus Daniels Mund geschossen, doch eigentlich will er nur hart vor seinem Bruder wirken. Gabriel schweigt und guckt weiterhin aus dem Fenster. Von Daniel kommt nur noch ein lautes Ausatmen, bevor sie stumm nach Hause fahren. So hat Daniel seinen Bruder noch nie erlebt; eigentlich ist dieser immer sehr enthusiastisch und voller Energie, das komplette Gegenteil von ihm selbst. Zu Hause angekommen überlässt er seinen Bruder seiner Mutter und geht schlafen, da er am nächsten Tag wieder zur Uni muss.
In der Nacht schallte Gabriels Husten durch die Wohnung, wodurch kaum einer gut schlafen konnte, und Daniel machte sich schließlich mit Augenringen und kaum Schlaf auf den Weg zur Uni. Er war verwundert, als er an der Küche vorbeiging und seine Mutter dort nicht anzutreffen war. Eigentlich macht sie ihm und sich selbst jeden Morgen einen Kaffee, doch aufgrund von Zeitmangel, weil er verschlafen hatte, hatte er keine Zeit, sich selbst einen zu machen. Auf dem Weg zur Uni dachte er, dass seine Mutter vermutlich auch nicht schlafen konnte und heute wohl ein wenig länger schlafen würde. Die Stunden vergingen, und während der Vorlesung spürte er, wie sein Handy ständig am Vibrieren war. Er sah, dass seine Mutter ihm ein paar Nachrichten geschickt hatte. Genervt stellte er sein Handy auf lautlos und dachte, dass es vermutlich wieder etwas Belangloses sein muss, wie dass er vergessen hatte, den Müll rauszustellen oder wieder mit Schuhen ins Wohnzimmer gelaufen war. Als die Vorlesung zu Ende war und Daniel sich auf den Weg nach Hause machte, wollte er seiner Mutter auf ihre Nachricht antworten, doch beim Anblick der Nachrichten wurde er ganz blass und ließ sich auf den Stuhl zurückfallen. „Stark durchatmen, atme tief durch und lies die Nachricht nochmal, du musst dich doch verlesen haben“, dachte er sich, doch es war keine Einbildung. Sein Bruder hatte in der Nacht Blut gehustet, weswegen er von ihrer Mutter bereits früh am Morgen ins Krankenhaus gefahren wurde. Seine Mutter hatte es ihm nicht mitgeteilt, damit er sich keine Sorgen macht und normal zur Uni gehen kann; schließlich hatte er schon seinen Traum für die beiden aufgegeben, doch der Zustand seines Bruders wird immer schlechter, anders als gedacht.
Am Abend kommt seine Mutter wieder nach Hause, um Gabriels Klamotten, Handy und seinen Handheld zu holen, um ihn ein wenig aufzuheitern. Bevor sie zurück ins Krankenhaus geht, sieht sie nach ihrem anderen Sohn. „Dein Bruder fragte mich, warum du ihn nicht besuchen kamst!“, sagt sie und hängt an: „Was soll ich ihm sagen, dass sein Bruder einfach verschwunden ist? Du weißt doch, dass er zu dir aufsieht, also komm mit und gib ihm Hoffnung.“ „Ich kann nicht… Die Person da im Krankenhaus, in ihr erkenne ich meinen Bruder gar nicht wieder! Ich kann diesen Jungen kaum anschauen.“ „Ich weiß nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll!“ „Wenn du schon mit der Situation so überfordert bist, dann überleg doch, wie es ihm gehen muss. Dieser Junge braucht seinen Bruder; du bist seine engste Bezugsperson. Wenn nicht heute Nacht, dann besuch ihn wenigstens morgen früh.
Der Junge braucht dich…“, sagt seine Mutter hoffnungsvoll, als sie sich schließlich entscheidet, sich allein auf den Weg zu machen. Tief im Inneren weiß Daniel, dass seine Mutter Recht hat und er ihn seines Bruders wegen besuchen muss.
Nach stundenlangem Grübeln stellt er sich der Situation. Er weiß, dass wenn er seinen Bruder jetzt im Stich lässt, er es bis ans Ende seiner Tage bereuen wird. Sofort am nächsten Morgen kauft er für seinen Bruder den neuesten Ableger einer Basketball-Videospiel-Reihe, von der sein Bruder so geschwärmt hat, und macht sich auf den Weg ins Krankenhaus. Doch als er nun das Zimmer seines Bruders betritt, findet er einen leeren Raum vor. Er geht von Zimmer zu Zimmer, um nach seinem Bruder zu suchen, jedoch erfolglos. Plötzlich rennt ihm im Flur seine Mutter entgegen. Völlig blass und verweint sagt sie: „Dein Bruder ist heute Nacht von uns gegangen. In seinen letzten Momenten hat er nach dir gefragt.“ Sie fängt an zu weinen. Daniel erstarrt in diesem Moment in einer unbeschreiblichen Leere. Er nimmt seine Mutter in die Arme, als sie wieder beginnt zu weinen. In ihren Armen beginnt er nun auch zu weinen, da er nicht mal Abschied nehmen konnte, weil er sich seiner Angst nicht stellen konnte.