• 21. Februar 2023

Gestal­tungs­klasse entwi­ckelt Tiny Houses

Gestal­tungs­klasse entwi­ckelt Tiny Houses

Gestal­tungs­klasse entwi­ckelt Tiny Houses 1024 538 Dr. Buhmann Schule & Akademie in Hannover

Weniger ist mehr: in ihrem Unter­richt entwi­ckelt eine Klasse der Fach­ober­schule Gestal­tung Tiny Houses. Eine Einfüh­rung in Raum­pla­nung und -gestal­tung gab Innen­ar­chi­tektin Synne Mari­en­feld am Dienstag.

Wie entwi­ckele ich einen stim­migen Grund­riss und wie gehe ich hierbei vor? Diese Frage­stel­lung stand am Diens­tag­vor­mittag im Unter­richt bei Lehrerin Sina Faikosch auf dem Lehr­plan. In einem gut zwei­mo­na­tigen Projekt entwi­ckeln ihre Schü­le­rinnen und Schüler der Ober­stufe der Fach­ober­schule Gestal­tung Tiny Houses, heute hatte sich Faikosch dazu zusätz­liche Exper­tise und span­nenden Input eingeladen.

Innen­ar­chi­tektin Synne Mari­en­feld war eigens aus Hamburg ange­reist, um der Klasse einen span­nenden Einblick in die Planung und Entwick­lung der Einrich­tung eines Hauses oder einer Wohnung zu geben. Hierzu erläu­terte sie den Schü­le­rinnen und Schü­lern zunächst einge­hend, wie die Raum­ge­stal­tung ausge­hend von einem Grund­riss syste­ma­tisch gelingt. Wichtig sei es, den Blick auf das Wesent­liche zu behalten und sich nicht in Details zu verlieren, so Mari­en­feld. Hierfür seien Grund­risse aufgrund ihrer Eigen­schaft, Details auszu­blenden und eine Verklei­ne­rung mittels einer Vogel­per­spek­tive auf einen Raum abzu­bilden, ideal geeignet.

Bevor ein Raum einge­richtet werden kann, macht sich Innen­ar­chi­tektin Mari­en­feld an eine ausführ­liche Raum­ana­lyse, die sie den Schü­le­rinnen und Schü­lern anhand eines Muster­grund­risses eines Wohn- und Esszim­mers vorstellte. Hierbei behält sie vier Dinge im Blick: Zunächst einmal ist eine Raum­form gegeben, die gewis­ser­maßen den buch­stäb­li­chen Rahmen bildet. Aus dieser Form ergeben sich darüber hinaus Achsen, die einen Raum ganz auto­ma­tisch in unter­schied­liche Bereiche einteilen. Das kann durch Wände oder Türen und Fenster geschehen. Der dritte Aspekt der Analyse ist die soge­nannte Bewe­gungs­linie: Ein Mensch orien­tiere sich immer am Licht und betrete einen leeren Raum daher immer vorher­sehbar, so Mari­en­feld. Anhand dieser Bewe­gungs­linie wird schnell deut­lich, wo ein Sofa oder ein Esstisch im Weg stünde. Schließ­lich ist das Licht entschei­dend, also die Posi­tio­nie­rung der Fenster und zu welchen Tages­zeiten an welcher Stelle des Raumes Licht einfällt.

Nach der Analyse veran­schau­lichte Mari­en­feld, wie die Einrich­tung des Muster­zim­mers vonstatten geht. Anschlie­ßend wendete sie sich den Tiny Houses zu, also  mini­male Modul- oder Mobil­heime von ca. 30 bis 40 Quadrat­meter Wohn­fläche. Die Größe des kleinen Hauses verdeut­licht Charme und Heraus­for­de­rung des Lebens­stils glei­cher­maßen: die Redu­zie­rung auf das wesent­liche. Weiterer wesent­li­cher Bestand­teil der Einrich­tung sind verwen­dete Mate­ria­lien und Farben. So müsse man sich immer in die Personen hinein­ver­setzen, für die man ein Haus einrichtet, so die Innen­ar­chi­tektin. Mit der Verwen­dung von Holz­ober­flä­chen ließe sich etwa auch eine Brücke zur Umge­bung des Tiny Houses schlagen.

Die Schü­le­rinnen und Schüler wurden anschlie­ßend kreativ und setzten ihrer Fantasie keine Grenzen. Die Klasse erstellte Collagen zur Gestal­tung und Einrich­tung der Tiny Houses. Wie solche nach­hal­tigen, mini­ma­lis­ti­schen Häuser in der Realität aussehen, werden die Schü­le­rinnen und Schüler der Fach­ober­schule Gestal­tung in der kommenden Woche erleben: Am Montag besich­tigen sie das Ecovil­lage in Hannover. Hier entstehen nach­hal­tige Wohn­kon­zepte im urbanen Umfeld, Tiny Houses sind Bestand­teil des Dorfes.

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