Wie funktioniert Kreuzfahrt in Zeiten von Corona? Die Reederei TUI Cruises hat dafür ein schlüssiges und gut funktionierendes Konzept vorgelegt, das unsere Studierenden der Dr. Buhmann Akademie in den letzten Tagen auf der Reise von Kiel durch die Ostsee inspizierten.
Kaum eine Branche hat vor Beginn der Pandemie einen so großen Nachfrageboom verzeichnet wie die Kreuzfahrtindustrie, an kaum einer anderen Stelle machen sich die Einbrüche der Corona-Krise so bemerkbar wie in der Reisebranche und ganz besonders treffen diese Seereisen. Nach monatelanger Zwangspause, in der die Schiffe der „Mein Schiff“-Flotte unter anderem in der Nordsee vor Anker lagen und die Crew beinahe vollständig abgezogen und in alle Welt verstreut war, wagte TUI Cruises als eine der ersten Reedereien der Welt Ende Juli den Neustart – unter strengen Hygieneregeln. Ein negativer Corona-Test im Vorfeld ist für die Passagiere ebenso zur neuen Kreuzfahrt-Normalität geworden wie tägliches Fiebermessen an Bord, Landausflüge gibt es nicht. Die derzeit geltenden Alltagsregeln – Abstand halten und Maske tragen – gelten nicht nur bei der Anreise zum Terminal, sondern auch an Bord. Buchbar sind ausschließlich Balkonkabinen, das reduziert die Anzahl der Passagiere. Dass dies ein in sich schlüssiges Hygienekonzept ist, das die Hamburger Reederei da vorgelegt hat, und dass Kreuzfahrt unter diesen Voraussetzungen dennoch genauso viel Spaß macht, davon konnten sich Studierende des dritten Semesters im Event- und Medienmanagement sowie Sport- & Gesundheitsmanagement in den vergangenen Tagen genauestens überzeugen.
Die angehenden Event- bzw. Sportmanager hatten die Wahl: Nachdem die ursprünglich auf der AIDA geplante Kreuzfahrtexkursion nicht stattfinden konnte, war es ihnen freigestellt, die Reise mit „Mein Schiff“ und unter den geltenden Regeln anzutreten. Die Großzahl entschied sich für die Praxiserfahrung und reiste am Freitagmittag in die schleswig-holsteinische Hauptstadt Kiel. Dort hieß es am Abend Leinen los für die „Mein Schiff 1“, das aktuell zweitneueste Schiff in der Flotte der Hamburger. Auf ihrer „Blauen Reise“ warteten beim Frühstück am Samstagmorgen zunächst die Kreidefelsen von Rügen auf die Passagiere. Die Reise ging weiter ins finnische Turku, aus der hiesigen Werft bezieht TUI Cruises derzeit seine Kreuzfahrtschiffe. Am Montag war dann nach stundenlanger Einfahrt durch Schwedens beeindruckende Schärenlandschaft Stockholm erreicht, im Hafen traf man auf das Schwesterschiff, die „Mein Schiff 2“. Im Anschluss begann die Heimreise in Richtung Kiel, wo gestern Vormittag die Kreuzfahrt endete.
Bei all den beeindruckenden landschaftlichen Impressionen stand für die Reisegruppe der Dr. Buhmann Akademie jedoch das Lernen in der Praxis im Vordergrund. Täglich standen für die Studierenden Workshops unter der Leitung des Akademieleiters Dr. Matthias Limbach sowie Dirk Beckadolf auf dem Lehrplan. Die Bereiche Event und Sport sind es an Bord denn auch, die derzeit nur eingeschränkt und unter strengen Auflagen möglich sind. Welch harte Arbeit gerade aktuell coronabedingt dahinter steckt, erlebten die Studierenden jener Fachbereiche vor Ort. Die Sportmanager an Bord haben ihr Kursprogramm neu ausrichten müssen, auch der Wellness- und Spabetrieb erfordert besondere Auflagen. Im Eventbereich sind es nun vor allem einzelne Künstler und kleine Veranstaltungen. Große Shows und Ensembles, für die die Kreuzfahrt sonst steht, müssen ausfallen. Es sind besondere Zeiten für die Tourismus- wie auch Event- und Sportbranche. Umso wertvoller nahmen die Exkursionsteilnehmer die Erfahrung wahr, wie TUI Cruises sich dieser Herausforderung als eine der ersten Reedereien stellt.
In Workshops erarbeiteten die Studierenden etwa umfassende Konzepte für eine Eventkreuzfahrt oder eine Sportreise mit dem Thema Tennis. Außerdem blickten sie hinter die Kulissen der Sport-, Spa- und Wellnessbereiche und erhielten auch eine Führung durch die Suiten an Bord. Die „Mein Schiff“-Flotte stellte sich etwa in Person des Hotelmanagers, der Chefköchin, des Umweltoffiziers, der Leiter der Sport- und Wellnessbereiche oder auch der Human Resources-Managerin den Fragen der Studierenden. Für einige Exkursionstteilnehmer wurde die Kreuzfahrtbranche auf der „Blauen Reise“ zu einer ernsten Alternative für erste Praxiserfahrung – sei es für das Praxissemester im dritten Jahr an der Dr. Buhmann Akademie oder aber auch für einen ersten Jobeinstieg. Diese Erkenntnis wuchs trotz oder gerade wegen der aktuellen Herausforderungen und der Eindrücke, wie TUI Cruises mit der Krise umgeht.