Anpfiff für die Goal Academy! Am Wochenende startete der erste Kurs des neuen Sportinstituts der Dr. Buhmann Schule & Akademie zum Thema Scouting im Profifußball. In den kommenden Wochen werden sich die Teilnehmer nun unter anderem mit der Talentsichtung während der Europameisterschaft beschäftigen.
Der Start ist geglückt: Samstag und Sonntag startete der erste Kurs der Goal Academy zum Thema Scouting im Fußball. In den nächsten Wochen belegen die Teilnehmer bis Mitte Juli sowohl in Präsenz als auch online Kurstermine, zum Abschluss winkt das Zertifikat „Certified Video & Data Scout“. Den Kurs eröffneten Geschäftsführer Dr. Matthias Limbach und der Leiter der Goal Academy Björn Benke, der nicht nur Dozent und Schulzweigkoordinator an der Dr. Buhmann Akademie ist, sondern auch administrativer Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) des Zweitligisten FC St. Pauli. Durch den zweitägigen Präsenzblock, der am Samstagmittag startete, führte Markus Mack, der für „Hudl“ – ein weltweites Analysetool für diverse Sportarten – arbeitet und als Sales Manager unter anderem für den europäischen Markt zuständig ist. Auch für Mack war der Kick Off im wahrsten Sinne des Wortes ein Heimspiel, gehört er doch zum Kreise der Absolventen des allerersten Jahrgangs Sportmanagement an der heutigen Dr. Buhmann Akademie.
Warum betreiben Fußballvereine Scouting und wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Scouts, Trainern, NLZ-Leitern und weiteren Verantwortlichen in einer Nachwuchsakademie eines professionellen Fußballvereins? Dies alles waren einführende Themen in den Kurs, an dessen Ende ein hochwertiges Zertifikat erworben wird. Eingebunden waren Experten, die aus ihrem Alltag im Profi-Fußball berichteten. Christian Klose, Kaderplaner im NLZ des FC St. Pauli, berichtete etwa von der Herausforderung seiner Tätigkeit in Bezug auf den direkten Konkurrenten in der Stadt, den HSV. Wie gelingt es ihm, junge Talente trotz nächster Nähe zu einem anderen Zweitligisten zu den“Kiezkickern“ zu lotsen?
Müslüm Alver hat andere Herausforderungen. Der Scout des FC Bayern München konkurriert ab einer entsprechenden Altersklasse mit den größten Vereinen Europas, seine deutschlandweite Konkurrenz heißt vor allem Borussia Dortmund, RB Leipzig oder auch TSG Hoffenheim. Eine Besonderheit, die seine Arbeit ausmacht, ist der Druck, dass es auch eigener Nachwuchs in die erste Mannschaft des letztjährigen Champions League-Siegers schafft. Einen Anknüpfungspunkt zwischen Scouting und Spielanalyse stellte Vincent Leifholz her. Mit gerade einmal 25 Jahren arbeitet Leifholz als Videoanalyst beim Zweitligaaufsteiger Hansa Rostock. Das Thema Spielanalyse ist es auch, das Inhalt des zweiten Zertifikatskurses ist, der bereits Ende Juli startet. Interessenten können sich noch bis zum 2. Juli dafür anmelden.
In den kommenden Wochen nun geht es im Scouting-Kurs ums praktische Arbeiten. Hierfür haben die Teilnehmer Lizenzen für die Software „Wyscout“ erhalten, die mit einer riesigen Datenbank aufwartet. Eine Projektaufgabe bildet dabei die Spielerbeobachtung während der in knapp zwei Wochen startetenden Fußball-Europameisterschaft. Am Wochenende standen natürlich auch die großen Endspiele im Fokus der Kursteilnehmer: Beim gemeinsamen Abendessen wurde das Relegationsrückspiel zwischen Holstein Kiel und dem 1. FC Köln gemeinsam geschaut und in Grundzügen analysiert, anschließend fand unter entsprechenden Hygienebedingungen, die für den gesamten Präsenzkurs galten, ein kleines Public Viewing beim Sieg des FC Chelsea gegen Manchester City im Champions League-Finale statt. Und wie der Zufall es so wollte war ein deutscher Nationalspieler der Star des Abends. Der erst 21-jährige Kai Havertz erzielte das Siegtor für Chelsea. Ein Spieler, der vor nicht einmal zehn Jahren von Scouts entdeckt und in das NLZ von Bayer Leverkusen gelotst wurde.