Dieser Unterrichtsbesuch hat Eindruck hinterlassen: Der Geschäftsführer der zweithöchsten Deutschen Eishockeyliga (DEL2), René Rudorisch, referierte vor rund 40 interessierten und wissbegierigen Sportmanagement-Studierenden im Gebäude der Dr. Buhmann Schule & Akademie.
Die Resonanz spricht eine eindeutige Sprache: Trotz dessen, dass der Termin nicht als offizielle „Pflichtveranstaltung“ angekündigt wurde, pilgerten zahlreiche Studierende in die Kellerräume der Dr. Buhmann Akademie und lauschten gespannt dem Vortrag Rudorischs, der das Lizenzierungsverfahren eines Eishockeyklubs in der DEL2 anhand von Beispielen deutlich veranschaulichte. Dozent Fabian Kirst stellte den Kontakt zum DEL-Geschäftsführer her und freute sich über den Besuch sowie die spannenden Eindrücke aus der Eishockeywelt.
Die DEL2 geht nunmehr in ihre zehnte Saison, feierte jüngst stolz ihr Jubiläum. Derzeit sind deutschlandweit 14 Teams in der Spielklasse vertreten, Norddeutsche Beteiligung sucht man jedoch vergebens; die beiden hannoverschen Vereine, die Hannover Indians und die Hannover Skorpions, gehen lediglich in der dritthöchsten Spielklasse, der Oberliga, auf Puck-Jagd.
Der Liga-Slogan „von Herzblut getragen“ trifft den Nagel auf den Kopf: Rudorisch weiß die Dimensionen seiner „Nebensportart“ klar einzuschätzen, spricht von knapp 2900 Zuschauenden im Schnitt pro Partie und führt damit die bestbesuchte zweite Eishockeyliga in Europa.
Beim interaktiven Vortrag des DEL2-Geschäftführers wurden zahlreiche Nachfragen gestellt, die das Interesse an der Thematik deutlich signalisierten. Die steigenden Energiekosten würden die Vereine bedingt durch die Instandhaltung und das Betreiben der teuren Eis-Spielflächen vor Herausforderungen stellen. Zudem erklärte Rudorisch, welche Zahlen die Vereine offenlegen müssen, um eine Lizenz zu erlangen. Die ausführliche Prüfung solle der Liga aber auch den Vereinen als Grundlage für einen gesicherten Spielbetrieb dienen und Problematiken oder Misswirtschaft aufzeigen. Die Personalkosten tragen meist den größten Teil des Etats; und die Eishockeyprofis würden im Schnitt zwischen 40.000 bis 80.000 Euro im Jahr verdienen.
Die Arbeitsverhältnisse im Eishockeygeschäft seien sehr familiär, man müsse in dieser Branche jede Menge Tatendrang mitbringen, um etwas voranzubringen. Die Studierenden sollten sich keinesfalls scheuen auch in einem kleineren Sportverein ihre ersten Schritte ins Berufsleben zu gehen, dort könne man von Beginn an etwas bewegen und Ideen einbringen, gab Rudorisch den Teilnehmenden mit auf den weg. Auch die Transparenz gegenüber den Vereinen, Partnern und Zuschauenden spiele eine enorme Rolle, deshalb lege Rudorisch viel Wert auf Spieltagsbesuche und ein harmonisches Miteinander. „Man darf sich nicht über den Fan stellen“, machte der Referent nachhallende Werbung für Jobs in der Eishockey- und Sportbranche.