Am 3. März 2019 verstarb nach langer Krankheit Josef Wojtasik, der als Lehrer und Mitglied der Leitung über viele Jahre an der Dr. Buhmann Schule gearbeitet hat.
Josef Wojtasik begann seine Tätigkeit 1981 als Lehrer für kaufmännische Fächer. Zuvor hatte er in unterschiedlichen Berufen gearbeitet. Er stammt aus dem Ruhrgebiet, machte dort nach dem Hauptschulabschluss eine Lehre zum Elektroinstallateur und bildete sich danach berufsbegleitend weiter zum Techniker. Auf dem zweiten Bildungsweg erlangte er die Hochschulzugangsberechtigung und entschloss sich, BWL zu studieren. Das Studium und den Lebensunterhalt für seine Familie finanzierte er durch eine selbstständige Vertriebstätigkeit parallel zum Studium. Direkt nach dem Examen als Diplomökonom trat er seine Stelle an der Dr. Buhmann Schule an. Er unterrichtete alle kaufmännischen Fachgebiete in mehreren Schulformen, insbesondere in den Klassen für kaufmännische Assistentinnen und Assistenten. Ab 1985 war er zusammen mit anderen am Aufbau der Berufsfachschule für Wirtschaftsassistenten Informatik (Vorläufer der KI) beteiligt, zeitweise als Koordinator. Seit 1990 gehörte er als Prokurist und Abteilungsleiter zum damaligen Leitungsteam, zusammen mit Dr. Christian Buhmann, Hans-Hermann Bolte, Freya Kircher und Hans-Dieter Stülpe. In dieser Zeit war sein Arbeitsschwerpunkt die Entwicklung und Leitung von Bildungsmaßnahmen für ältere Jugendliche und arbeitslose Erwachsene, die die Schule im Auftrag der Arbeitsagentur durchführte. In diesem damals bedeutenden Geschäftsfeld wurden vor allem arbeitslose Akademiker zu Kaufleuten weitergebildet. Mit der Gründung der Europa Fachakademie Dr. Buhmann im Jahr 1993 wurde er zum Geschäftsführer der neuen Schulgesellschaft berufen. Er baute die Zusammenarbeit mit der Arbeitsverwaltung und anderen Auftraggebern in der Erwachsenenbildung erfolgreich aus. Im Januar 2006 wurde er in den Altersruhestand verabschiedet. Einige Jahre später zog er mit seiner Frau nach Memmingen in Süddeutschland, wo die Familie seines Sohnes lebt. Dort wird er beigesetzt.
Josef Wojtasik war ein bei den Teilnehmern beliebter Lehrer und anerkannter fachlicher Experte. Er besaß die Fähigkeit, in Leitungsfunktionen als integrierender Faktor zu wirken. Aus eigener Erfahrung kannte er die Schwierigkeiten beruflicher Neuorientierung und die dafür erforderlichen Entbehrungen und Anstrengungen. Beruflich und privat war ihm die Hilfsbereitschaft gegenüber anderen Menschen ein besonderes Anliegen, ebenso sein Engagement für Amnesty International und in der christlichen Friedensbewegung. Mit seiner ganzen Persönlichkeit hat er viel zum Erfolg der Ausbildungsgänge beigetragen, für die er die Verantwortung trug. Bei Teilnehmerinnen und Teilnehmern und bei Kolleginnen und Kollegen sah er nicht nur auf Zensuren oder Leistungen, er versuchte stets, die ganze individuelle Person wahrzunehmen und ihr gerecht zu werden. Josef Wojtasik wird denen, die ihn persönlich kennen gelernt haben, als besonderer Mensch in Erinnerung bleiben.