Die Character Illustratorin Olga Andriyenko hat Mediendesign-Studierenden und Schülerinnen und Schülern der Berufsfachschule Gestaltungstechnische Assistenz aus ihrem Alltag berichtet – und währenddessen live demonstriert, wie sie Charaktere erschafft. Bei ihrem Besuch in der Prinzenstraße warb sie so für das Zusatzzertifikat Game Art.
Mehr oder weniger zufällig ist Olga Andriyenko in die Spielebranche gerutscht, nachdem sie 2010 mit einem Comic als Abschlussarbeit ihr Kommunikationsdesign-Zertifikat abgeschlossen hatte. Comics sind ihre eigentliche Leidenschaft, berichtete Andriyenko bei ihrem Besuch vor Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden der Dr. Buhmann Schule & Akademie, von denen einige auch den Zusatzzertifikatskurs Game Art belegen. Dass Character Design und im Speziellen auch Game Art eine spannende berufliche Perspektive für die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule Gestaltungstechnische Assistenz sowie für die Studierenden im Mediendesign & Visual Arts sein kann, dafür machte Andriyenko am Freitagnachmittag Werbung – ohne dabei aber auch die Schattenseiten auszulassen.
Für den jeweiligen Auftraggeber beziehungsweise für den Arbeitgeber müsse man sich ständig anpassen. Andere Stile, andere Elemente müssten gezeichnet werden, als solche, die Andriyenko privat gern einsetzt. Da kommt es schon einmal vor, dass die Designerin, die unter dem Pseudonym Asurocks unter anderem Comics veröffentlicht, plötzlich Tiere wie Katzen oder Kühe für viel geklickte Browsergames animieren muss, was eher weniger mit ihrem persönlichen Stil gemein hat. Nicht zuletzt deshalb hat sich Andriyenko mittlerweile selbstständig gemacht. Als Freelancerin hat sie nun häufiger die Möglichkeit zu entscheiden, welchen Auftrag sie annehmen möchte. Das gebe ihr häufiger die Gelegenheit, nahe an ihrem persönlichen Stil arbeiten zu können. Es sei ein Luxus, Aufträge annehmen zu können, die ihr Spaß machen, berichtet sie den neugierigen Zuhörerinnen und Zuhörern.
Die Fragerunde mit den Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden gestaltete sich im Übrigens ganz besonders lebendig. Während Andriyenko ausführlich auf die Fragen einging, bewies sie Multitasking-Fähigkeiten, indem sie ein Live-Digital Painting durchführte und am Computer Charaktere entwickelte. Einfache Grundformen machen da schon mit den ersten Strichen einen großen Unterschied, erläuterte Asurocks. Quadrate würden Charaktere robust erscheinen lassen, während Dreiecke einen Charakter drahtig und böse wirken ließen. Runde Formen und Kreise würden eine angreifbare, weiche Persönlichkeiten zeichnen, demonstrierte Andriyenko durch ihre Live-Zeichnungen sehr anschaulich.
Und wie schaffe sie es, dass ihre Charaktere nicht alle ähnlich ausschauen? Ständig Ausschau nach anderen Charakteren und Animationen von verschiedensten Künstlern und Designern sein und diese aufsaugen, lautete der Tipp der Digital Artist.
Andriyenko arbeitet seit mehr als 15 Jahren als Designerin von Games, Comics sowie Animationen. Auf ihrer Webseite finden Sie spannende Einblicke in ihre Arbeiten.
Weitere Informationen zum Zusatzzertifikatskurs Game Art finden Sie hier.