Zwei Wochen vor dem Start der Osterferien schlossen Dr. Buhmann Schule und Dr. Buhmann Akademie auf Erlass des Kultusministeriums zur Eindämmung des neuartigen Corona-Virus‘. Den Unterricht verlagerten unsere Lehrkräfte ins Internet – und an die heimischen Schreibtische.
Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen – dies gilt einmal mehr in der aktuellen Zeit und auch für die Lehrkräfte und Dozenten an der Dr. Buhmann Schule & Akademie. Nachdem die Türen in der Prinzenstraße schließen mussten und die Klassenräume leer blieben, ging die Beschulung der Schülerinnen und Schüler bzw. Studierenden online weiter. Auf teils kreativen Wegen setzten die Lehrkräfte ihre Arbeit fort, um beispielsweise auch die diesjährigen Abschlussklassen bestmöglich vorbereiten zu können. Als eine große Erleichterung der Fernlehre stellte sich dabei die Online-Plattform Microsoft Teams heraus, in der auch die Kommunikation im Kollegium untereinander aktuell stattfindet.
Eine Umstellung auf ein anderes Tool benötigte Informationsverarbeitungs- und Kommunikations-Lehrerin Ulrike Wanke nicht. Sie bringt den Schülern bzw. Studierenden unter anderem Kommunikation mittels Office-Programmen bei und arbeitet mit den bekannten Kommunikationswegen über einen Pool, den sie auch im Präsenzunterricht nutzt. Die Aufgaben können völlig unabhängig von Unterrichtszeiten bearbeitet werden. „Während der Unterrichtszeiten kann ich durch direkten Zugriff auf die Dateien – wie im normalen Unterricht auch – Fragen beantworten und Probleme lösen“, erläutert Wanke.
Bei Mathematik-Lehrerin Zita von Bülow beginnt jede Unterrichtsstunde mit einem Meet-up in Microsoft Teams, bei der sie die Schülerinnen und Schüler begrüßt und den Ablauf der Stunde vorstellt. Über die in Teams eingebaute Funktion des Screensharings werden auf einem vorbereiteten Arbeitsblatt Aufgaben bearbeitet. So dient der Bildschirm als Ersatz der Tafel im Klassenraum. Während den individuellen Arbeitsphasen können sich die Schüler im Meet-up im Mathematik-Unterricht bei von Bülow austauschen, für inhaltliche Fragen steht sie darüber hinaus auch in der Einzelchat-Funktion zur Verfügung.
Ganz ähnlich handhabt es auch der stellvertretende Schulleiter Dr. Martin Heine in seinem Mathematik- und Naturwissenschaften-Unterricht: „Eine in Teams hochgeladene Worddatei kann von allen Teilnehmern gemeinsam bearbeitet werden. Ich lade Aufgaben hoch, wir besprechen diese über einen Audio- oder Videochat und einzelne Schüler tragen dann ihre Ergebnisse ein“, berichtet Heine. „Am Ende steht allen – auch denjenigen Schülern, die nicht dabei waren – dann die fertig erarbeitete Datei zum späteren Herunterladen zur Verfügung. Anders als beim Mitschreiben im eigenen Heft im Präsenzunterricht ist somit sogar gewährleistet, dass allen Schülern die Antworten inhaltlich korrekt vorliegen“, ergänzt er.
Lehrerin Andrea Geisler konnte die Corona-Krise und die wirtschaftlichen Folgen sogar ganz tagesaktuell in ihren Unterricht einbringen. Sie unterrichtet unter anderem in einer Oberstufenklasse der Fachoberschule Wirtschaft und behandelt im Fach VWL derzeit Wirtschaftspolitik. „Ich habe meine Aufgabenstellung der aktuellen Situation angepasst. Wir besprechen gemäß Lehrplan etwa das Thema Konjunktur und wirtschaftspolitische Maßnahmen je nach Konjunkturverlauf“, berichtet Geisler. Die zahlreich anlaufenden wirtschaftspolitischen Hilfen, die die Krise erfordert, sind so zum Unterrichtsbestandteil geworden. In einem Arbeitsblatt, dass die Schüler laufend aktualisieren, werden die Maßnahmen festgehalten. „Bei der Aufgabenstellung in Teams habe ich die Praxisrelevanz hervorgehoben“, so Geisler.
Dass die Fernlehre auf positive Resonanz stieß, stellte Dr. Andreas Henning in einer Klasse der Berufsfachschule Kaufmännische Assistenz mit Schwerpunkt Informationsverarbeitung fest. Mit der Beteiligung auf der einen, aber auch den technischen Begebenheiten wie Ton- und Bildqualität auf der anderen Seite zeigt sich Henning darüber hinaus zufrieden.
Zu den Herausforderungen, an die man sich schnell gewöhnte, gehörte innerhalb von Teams übrigens die Tatsache, dass man sich nicht durch Aufzeigen zu Wort melden kann. „Die Schüler verhalten sich sehr diszipliniert während ihrer Beteiligung. Sie lassen einander aussprechen, bzw. sich gegenseitig den Vortritt, sollten sie mal gleichzeitig sprechen“, berichtet Zita von Bülow von ihren Erfahrungen.
Eine nette Beobachtung machte von Bülow nach dem Online-Unterricht in einer Klasse der Fachoberschule Verwaltung und Rechtspflege. Nachdem sie das Meet-up offiziell beendete, blieb ein Teil der Klasse noch über eine Stunde im Videochat und fand somit offensichtlich eine Möglichkeit, den täglichen Austausch im Klassenraum zu ersetzen.