Studierende im Immobilien- und Gebäudemanagement haben gemeinsam mit einem Immobilienunternehmen ein Nachnutzungskonzept für ein geschlossenes Hotel in Hannover erarbeitet – und setzen hierbei auf einen Serviced-Apartment-Ansatz.
Kurz vor ihrem Abschluss als Geprüfte Betriebswirtinnen und Betriebswirte für Immobilien- und Gebäudemanagement haben Studierende die Ergebnisse ihrer Projektarbeit vorgestellt, in der sie im Auftrag eines Immobilienunternehmens ein Nachnutzungskonzept für eine erworbene Immobilie als Boardinghouse entwickelt haben. In einem Boardinhouse leben vor allem Geschäftsreisende, die in Projekten an externen Standorten eingesetzt sind, in einem Full-Service-Angebot in Apartments auf Zeit. Arkadiusz Slugocki, Absolvent der Dr. Buhmann Akademie und Geschäftsführer von RKS Real Estate hatte die angehenden Immobilienmanagerinnen und -manager beauftragt, für ein von seinem Unternehmen erworbenes altes Hotel im hannoverschen Stadtteil List ein entsprechendes Konzept zu erstellen.
Im ersten Schritt ihrer Arbeit fertigten die Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer eine Analyse der Konkurrenzsituation an, um sich einen Überblick über ähnliche Serviced-Apartment-Angebote in der Region Hannover zu verschaffen. Darüber hinaus führten sie eine Umfrage durch, in der potenzielle Nutzerinnen und Nutzer des Angebots ihre Wünsche und Anforderungen an ein Boardinghouse äußerten. So wurde etwa herausgestellt, das viele mögliche Gäste eines solchen Boardinghouses in Hannover mit dem Auto anreisen würden. Dies führte aufgrund der Lage in dem sehr dicht besiedelten und beliebten Wohngebiet am Rande des Stadtwaldes Eilenriede sogleich zu einer Herausforderung, zumal das bisher als Hotel genutzte Gebäude aktuell nur über wenige Stellplätze verfügt.
Auch die weiteren Erkenntnisse der Umfrage sowie Ideen der Studierenden wurden in einer Untersuchung des Ist-Zustandes mit den vorhandenen Möglichkeiten abgeglichen. Dies beinhaltete beispielsweise auch gewünschte Größen der einzelnen Apartments, die in der Regel aus zwei Zimmern auf etwa 50 bis 60 Quadratmetern bestehen sollen. Anhand der vorhandenen Grundrisse entwickelte die Projektgruppe Vorschläge zu Umbauten des Hauses, die sie Slugocki präsentierten. Die Herausforderung hierbei ist es, die teils kleinen und verwinkelten Zimmer des Hotels zu größeren Apartments zusammenzulegen. Auch dem Wunsch nach mehr Stellplätzen nahmen sich die Immobilienmanagement-Studierenden an und schlugen vor, das Kellergeschoss vollständig umzugestalten und den alten Poolbereich in eine Tiefgarage umzubauen.
Im Fazit hoben die angehenden Expertinnen und Experten für Immobilien und Gebäude hervor, das eine weitere größere Herausforderung die noch nicht stark ausgeprägte Bekanntheit des Boardinghouse-Konzeptes ist. Gleichzeitig betonten sie das enorme Potenzial, das die Immobilie bietet. Durch einige Veränderungen der Grundrisse sei die Entwicklung eines attraktiven Boardinghouses, das den Wünschen der potenziellen Gäste entspricht, möglich, so die Studierenden. Aus den Analysen des Projektes würden sich demnach zahlreiche Wachstumschancen für das Serviced-Apartment-Konzept allgemein ergeben.